Montag, 18. Februar 2008
Härtere Strafen?
Es ist wirklich zum Weinen. Egal was geschieht, egal wer ein krummes Ding dreht, es werden erst mal härtere Strafen gefordert.

Warum eigentlich? Es ist schon oft und seit langem nachgeweisen, daß härtere Strafen keinerlei Einfluß auf die Zahl der Straftaten haben.

Das Politikergeblöke, das ich zum Beispiel in der Netzeitung lesen kann, ist blanker Populismus.

Viel besser wäre es, die Saubande würde endlich ihre Hausaufgaben machen, das Steuerrecht vereinfachen, die Schlupflöcher schließen und durch niedrigere Steuersätze dafür sorgen, daß das Heer von Anwälten und Steuerberatern teurer wird, als die Steuern, die sie "sparen" können.

Ich weiß nicht, in wieweit Herr Zumwinkel wirklich schuldig ist, oder ob er nur einfach dem Rat eines Beraters gefolgt ist. Selbst wenn er schuldig ist, habe ich Verständnis. Seit unsere Politmafia, allen voran der Bimbeskanzler, für die geistig-moralische Wende gesorgt hat, geht das Unrechtsbewusstsein in diesem unserem Lande bei jeglicher Schwarzgeld-, Steuerhinterziehungs- und Wirtschaftskriminalität asymptotisch gegen 0.

Bei "geistig-moralische Wende" werde ich wohl die geniale Definition des Oeffinger Freidenkers nie mehr vergessen:
Die Moral wurde abgeschafft, und Geist gibt es längst nicht mehr.

Beim Stichwort Moral fällt mir übrigens noch ein:
Die Vorverurteilung Zumwinkels geht mir ebensosehr auf den Senkel, wie die populistischen Sprüche der Politiker. Im Rechtsstaat hat die Unschuldsvermutung zu gelten, auch für mutmaßliche Steuerhinterzieher.

... comment

 
Zumeist - und das gilt ja auch im Steuerstrafrecht, sind die gesetzlichen möglichen Strafen ja eh viel höher, als das, was die Richter dann real verhängen. Gut wär ja, wenn die Politiker, die immer nach höheren Strafen schreien, erst mal in hre Gesetze gucken.

... link  

 
Richtig. Vor allem aber ist eine möglichst große Aufklärungsquote anzustreben. Gerade im Falle von Steuerhinterziehung kann das ein ausgesprochen lukratives Geschäft sein.

... link  


... comment