Dienstag, 12. Februar 2008
Ein Ärgernis?
Unions-Fraktionsgeschäftsführer Norbert Röttgen bezeichnete es als Ärgernis, dass der Steuerzahler mittlerweile immer wieder Milliarden zur Rettung öffentlich-rechtlicher Banken aufbringen müsse.
Aus der Süddeutschen

Die Kommunikationsstrategien mancher Politiker sind wirklich unglaublich.

Die IKB ist nach eigener Aussage "die richtige Bank für Unternehmen, die einen langfristigen Finanzierungspartner suchen. Sie bietet ihren Kunden des gehobenen Mittelstandes alle Facetten der langfristigen Kreditfinanzierung und der Eigenkapitalfinanzierung an."

Nun ist sie pleite. Auf dem Umweg über die KfW, die Kreditanstalt für den Wiederaufbau, haben unsere Politiker der Bank bereits Ende Juli über 10 Milliarden Euro zukommen lassen.
Trotz der Finanzspritze sieht Bundeswirtschaftsminister Michael Glos nicht alle Schwierigkeiten aus der Welt geschafft. "Damit sind nicht alle Probleme der IKB gelöst", sagte der CSU-Politiker, der stellvertretender Verwaltungsratschef der KfW ist. Auf den Steuerzahler soll die Rettung der IKB aber nicht zurückfallen, wie Finanzminister Peer Steinbrück erklärte.
Süddeutsche
Als Bank des Bundes (80 %) und der Länder (20 %) haben wir einen starken Rücken. Unsere Leistungsfähigkeit als Förderbank stellen wir seit über 50 Jahren unter Beweis.
Die KfW über sich.

Vielleicht bin ich ein wenig zu altmodisch. Als ich noch jünger war, sagte man zu solchen Vorfällen nicht "Ärgernis", sondern "verdammte Sauerei". Die o.a. Aussagen zweier Minister nannte man seinerzeit nicht "Kommunikationsstrategie" sondern Lügen.

Und auf den ganzen Vorgang passt Dieter Hildebrandts Satz
Verluste werden sozialisiert,
Gewinne werden kapitalisiert.

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